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Gedenken an einen wunderbaren Menschen

    Eva Unterkreuter – *15.021942 + 26.2.2021
    28 Jahre Mitglied des Soroptimistclub Lienz/Osttirol, Gründungsmitglied

    Es ist schön, sie gekannt zu haben. Wir alle können dankbar sein, sie in unserer Mitte gehabt zu haben. Eva konnte ihr riesiges Potenzial an Gaben nur zum Teil verwirklichen. Ganz bewusst hat sie sich für die Familie entschieden. Ein Rennpferd hätte sie sein wollen und können und eine friedlich trabende Stute ist sie, wie sie selbst sagt, geworden.

    Eva: Schöngeist,  Biologin, Pflanzenfreundin, Malerin, Buchhalterin, fürsorgliche Pflegerin, gute Mutter, großzügige Freundin, engagierte Katholikin. Immer hat sie mehr auf die Bedürfnisse anderer geachtet als auf ihre eigenen. Sie hätte Karriere beim Rundfunk machen können mit ihrer guten Stimme. Aus Liebe hat sie Jahrzehnte in der Kanzlei ihres Mannes mit trockenen Zahlen gearbeitet.  Aufgeschlossen, wie sie war, hat  Eva natürlich sofort mit dem PC gearbeitet, obwohl das Rechnungswesen ihren Neigungen diametral entgegenstand.

    Nie hat Eva ein böses Wort über andere verloren, sie hat wohl auch nie schlecht über andere gedacht. Das war ihre Natur, weit entfernt von allem zu sein, was böse ist. Nach dem Tod ihres Mannes hatte  sie den Mut, ihre Lebenssituation zu ändern. Sie hat sich von Haus und Garten gelöst und in  weiser Voraussicht eine Stadtwohnung genommen, von der aus sie alles zu Fuß erreichen konnte.  

    Eva konnte ein gepflegtes Essen in gepflegter Umgebung genießen. In den letzten Jahren musste sie sehr aufpassen, was sie zu sich nahm. Es wurde immer weniger von der schönen Frau mit dem herzförmigen Haaransatz. Sie, die allen in ihrem Umfeld beistand, hat nie geklagt, wollte nie jemanden belasten. Mit Tapferkeit trug sie ihre  Lasten mit Würde und Selbstverständlichkeit. Eva war etwas ganz Seltenes: eine Dame im allerbesten Sinne. 

    Im Club hat Eva viele Tätigkeiten übernommen, sich nie hervorgetan und wurde wohl  gerade  deshalb als ruhiger Pol sehr geschätzt. Wir sind tief traurig, dass sie nicht mehr bei uns ist.

    Ich habe sie geliebt.

    © Burgl Ortner